Sexualität wurde und wird Menschen mit Behinderung häufig abgesprochen. Somit ist meist auch ein Zugang zu sexueller Bildung verwehrt. Dies ändert sich langsam, denn das Bewusstsein darüber wächst, dass Sexualität als Thema in der pädagogischen Begleitung von Heranwachsenden mit Behinderung genauso dazu gehört wie bei allen anderen auch.
Häufig stehen der gesellschaftliche Umgang mit Behinderung, bewusste und unbewusste Glaubenssätze über Sexualität und über Behinderung einem offenen und vor allem diskriminierungsfreien Umgang entgegen. Auch erschweren Unsicherheiten über die rechtlichen Aspekte und über ein angemessenes pädagogisches Vorgehen die Umsetzung sexueller Bildung.
Der Begriff „sexuelle Bildung“ ist eine Art leere Box, die erst gefüllt werden muss. Wie geht sexuelle Bildung? Wo fängt sie an? Wo gibt es Grenzen? In welchem Rahmen kann sie stattfinden? Wie finde ich die richtige Ansprache für Kinder und Jugendliche (mit Behinderung)? Wie bespreche ich das Thema mit Eltern?
In dieser Fortbildung lädt Sie unsere Referentin Meline Götz dazu ein, Ihre eigene Haltung zu reflektieren, mögliche Unsicherheiten zu thematisieren und Erfahrungen auszutauschen. Anhand von (mitgebrachten) Beispielen aus der Praxis werden mögliche Strategien für den Umgang mit sexuellem und sexualisiertem Verhalten erarbeitet, rechtliche Aspekte und Handlungsempfehlungen zu einzelnen Themen (z.B. bei Körpererleben, Körperpflege, Nähe- und Distanz, Aufklärungswissen, Verhütung, Beziehung etc.) besprochen. Darüber hinaus wird geklärt, was genau sexuelle Bildung beinhaltet und wie sexuelle Bildung im Alltag umgesetzt werden kann. Ebenso wird erörtert, welche Materialien und Methoden in der Arbeit mit kognitiv beeinträchtigten Menschen sinnvoll sein können und wie ganz generell ein guter Umgang mit dem Thema gelingt. Ziel dieser Fortbildung ist es, Handlungssicherheit im Umgang mit Sexualität zu vermitteln und Berührungsängste und Tabus abzubauen.
Inhalte der Fortbildung sind: